Waxprint Streetstyle

Kennt ihr Waxprints? Diese fantastischen Batikstoffe aus Afrika, aus denen dort die traditionelle Bekleidung hergestellt wird. Ich finde, sie sehen an dunkelhäutigen Menschen so wunderschön, lebensfroh und strahlend aus, wobei die Muster wild und bunt sind und Allover – d.h. von Kopf bis Fuß.

Ich hab mir irgendwann mal ein Waxprint Fatquarter gekauft, einfach weil ich den Stoff so schön fand. Ich dachte nicht, dass es zu einem Kleidungsstück für mich verarbeitet würde, eher an Deko oder Taschen(futter)stoff. 

Im März war ich ein paar Tage in Marseille. In der quirligen multikulti Hafenstadt sieht man viele Menschen mit afrikanischen Wurzeln und dieses bunte, wilde Flair überträgt sich auf die Stadt, die voller Graffiti, Farben und Muster ist. Auch die Läden für Mode und Schmuck sind von all den Ethnien beeinflusst, die dort zuhause sind. Davon inspiriert wollte ich nun doch ein Kleidungsstück haben, das multikulti ist, aber das auch eine blasse Europäerin tragen kann.

Als ich letztens das Ankerliebe Shirt mit der Blende aus Vorhangstoff genäht habe, war klar – genau so ein Shirt wird aus dem Waxprint. In Kombination mit einem sehr dunklen navyfarbenen Jersey von Lebenskleidung kommt das Muster toll zur Geltung. 

Fina, von der der Ankerliebe Schnitt stammt, fand meine Version mit der nach außen gekehrten Blende übrigens so toll, dass mein Werk nun als Beispiel in ihrem Shop gelandet ist. Find ich cool. 

Das Fatquarter war leider nicht ganz lang genug für das Shirt, so dass ich stückeln musste, aber es ist mir gelungen, die Naht bestmöglich zu verstecken. Meine Nähmaschine hat aus unerfindlichen Gründen die Zwillingsnaht am Saum verweigert und Stiche ausgelassen – so kam ich dann aber dazu, mal einen der schönen Zierstiche einzusetzen, die sie so kann. 
Schöne und nachhaltig produzierte Waxprints habe ich übrigens beim jungen Hamburger Label True Fabrics entdeckt. Eine tolle Geschäftsidee, die die handwerkliche Textilwirtschaft in ihren Ursprungsländern unterstützt. Schaut mal da rein! Inzwischen gibt es dort auch Stoff mit australischen Aborigine Mustern oder indische Blockprints. Und eine Menge kostenloser Anleitungen für Taschen, Kleidung und Accessoires. Lohnt sich also. 

Beim Rückenteil habe ich diesmal die Blende nicht ebenfalls nach außen gelegt, sondern nach innen. Ich fühl mich wohl in der farbenfrohen Kombi mit der gelben Hose – ein gute Laune Outfit. Da halte ich es jetzt ganz nach Voltaire: Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.

Ich hoffe, beim Me Made Mittwoch noch die ein oder andere Handmade Fashion Kollegin inspirieren zu können und verabschiede mich ins lange Wochenende! 

 

 

10 Gedanken zu „Waxprint Streetstyle“

  1. Oh man liebe Kathrin, ich habe dir hier ja noch gar nicht gesagt, wie wundervoll ich diese Ankerliebe finde!
    Einfach klasse!
    Du kannst auf meinem neuen Blog ja deine Ankerliebe unter den Designbeispielen verlinken.
    Ich würde mich freuen, wenn Deine wunderschöne Variante mit in die Sammlung kommt 😉
    Liebe Grüße
    Fina

  2. Ich finde die auch so toll. *schwärm*, auch wenn sie strenggenommen gar nicht aus Afrika kommen (ursprünglich wurden sie aus Holland nach Afrika mitgebracht, wo sie reißenden Absatz fanden; und mittlerweile kommt das meiste sowieso aus China) – aber mal abgesehen von der Hintergrundgeschichte – da gibt es so unzählig viele Kombinationen und Farben;
    Und die von Dir gewählte finde ich sehr schön.

  3. Boah, das mit dem Waxprint gefällt mir wirklich ausgesprochen gut! Ich überlege ja auch schon seit langem an Waxprints rum, aber mir war das irgendwie immer zu viel… zu bunt. Aber so, wie Du das zeigst, ist es einfach nur ein super Hightlight. Ich geh dann mal in dem verlinkten Shop stöbern… 🙂

    Liebe Grüße
    Steffi

  4. Oh ja das ist toll, ich hatte ja bis jetzt noch nicht so mit dem Wax Print, aber so eingestzt gefällt er mir sehr gut :).
    lG Melanie

  5. Ich bin total begeistert von deiner Bluse!! Die Naht kann man nur erahnen und wenn du nicht drauf hingewiesen hättest, wäre sie mir gar nicht aufgefallen.
    Auch die erste Version in gelb ist super und steht dir ausgezeichnet. Ich bin immer wieder erfreut wieviel Kreativität im Netz (hier beim MMM) zu finden ist. Inspiration ohne Ende – ich brauch definitiv mehr Zeit zum Nähen…
    LG, Astrid

    1. Geht mir auch so. Die Liste der Dinge, die ich nähen will ist lang und länger – aber zum Glück mangelt es ja auch nicht an anziehbaren Kleidern im Schrank.

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