Upcycling Stories #9 – Rumpelstilzchen (Himmel, Arsch & Zwirn!)

Diese Upcycling Sache macht mir ja echt Spaß! Davon abgesehen, dass es für die Welt besser ist, die Textilberge nicht weiter anwachsen, sondern schrumpfen zu lassen, sind diese Projekte für mich persönlich auch besonders interessant. Es befeuert meine Kreativität, wenn ich aus altem Material etwas neues und ganz anderes entstehen lassen kann. Und die fertigen Teile sind immer mehr als bloß Klamotten, denn sie haben eine individuelle Geschichte.

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Vom Blau machen

Wisst ihr eigentlich, was das „blau machen“ mit Stoff färben zu tun hat? Das ist eine interessante aber auch etwas unappetitliche Geschichte, die ihr hier nachlesen könnt. 😉

Ich hab in den letzten Wochen ziemlich viel blau gemacht. Erstmal bin ich in einen Kurzurlaub gefahren – ich war zu Besuch bei Freunden, die dort wohnen, wo andere Urlaub machen: am Vierwaldstätter See. Dort waren wir bei strahlend blauem Himmel wandern und haben die Aussicht genossen.

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Upcycling Stories #8 – Dornröschen

Nach meinen Eindrücken aus dem Leinenmuseum habe ich endlich schon länger geplante Upcycling Projekte motiviert in Angriff genommen. Dieser Beitrag wird märchenhaft – ich hab nämlich ein paar Textilien aus ihrem 100jährigen Schlaf wach geküsst.

Ich liebe ja Flohmärkte und hab dort schon das ein oder andere Textil mitgenommen für Upcycling-Projekte. Auch dieser Stapel wuchs wie das Stofflager nur immer weiter an – Zeit ihn etwas abzubauen!

Auf einem Sylter Flohmarkt vor 2 Jahren fand ich eine fantastische Leinentischdecke mit Weißstickerei. Leider hatte sie einige Löcher und Flecken in der Mitte, aber sonst hätte ich sie vermutlich auch nicht für 5 Euro bekommen. Immerhin hatte die Verkäuferin zum Glück den richtigen Verdacht, dass jemand die schöne Rosen-Stickerei vielleicht noch für etwas anderes gebrauchen könnte und das Teil ist nicht im Müll gelandet.

Ich vermute, die Stickerei ist Handarbeit, es ist ein ziemlich grobes Stickgarn. Aber es sieht so perfekt gestickt aus, dass ich es nicht sicher sagen kann.

Dass es ein Oberteil werden sollte, war eigentlich von Anfang an klar, aber ich hatte noch keine konkrete Vorstellung. Ich habe schließlich eine Frau Frida (einer meiner Lieblingsschnitte, habt ihr sicher schon gemerkt) daraus gemacht. Vorder- und Rückteil mussten jeweils eine Naht in der Mitte bekommen. Da man das bei dem weißen Stoff sowieso sieht, habe ich mich für ein Zierband entschieden, das diese Naht noch extra betont. Auch die Schulternähte haben so ein Zierband bekommen. Das Band hab ich (glaub ich) mal am Maybachufer mitgenommen, es ist Baumwollband. Ich weiß leider nicht, wie man sowas nennt… kann jemand helfen? Ich kenn sowas von Konfektionsware und dachte, das kann ich sicher mal gebrauchen…

Das Label mit meinen Initialen hat meine Mutter von einem Flohmarkt für mich mitgebracht.

Die Borte mit den blauen Rosen aus dem Museums-Shop vom Leinenmuseum sollte auch zu einem Oberteil werden und dort vorn mittig plaziert – das hatte ich mir direkt so vorgestellt. Auf der Suche nach einem passenden Material für das Top hab ich meine Tüte mit Weißwäsche durchsucht und ein Nachthemd/Unterkleid von meiner Uroma herausgefischt. Das ist aus dünner Baumwolle und hatte eine schöne Ausschnittverzierung. Ich hatte eigentlich mal gedacht, es zu einem Unterhemd zu kürzen, aber es hatte mir auch nicht so gut gepasst und lag nur herum.

Weil der Stoff so schön sommerlich leicht ist, fand ich ihn super für die Sommerbluse, die mir vorschwebte. Das Kleid war schon mal von Hand enger genäht worden, die Zugabe musste ich wieder herauslassen und die Abnhäher vorn und hinten habe ich aufgetrennt. Auch hier kam noch eine zusätzliche Zierborte zum Einsatz, die ich mal vom Maybachufer mitgebracht habe. An der Schulter wollte ich zuerst auch Einsätze von der bestickten Borte verwenden, aber die war einfach zu breit. Statt dessen hab ich einen Streifen aus Baumwollnetz (ehemaliger Bestandteil eines Ikea-Kissens) verwendet.

Achso: auch dies ist eine Frau Frida. Übrigens hieß meine Uroma so. Frieda. Was sonst hätte ich also aus ihrem Nachthemd nähen sollen?

Irgendwie sieht diese Version in blau/weiß viel mehr nach Sylt aus als die andere. Aber ich find sie beide voll schön! Auch wenn solche Teile nicht typisch für meinen sonst eher grafischen und weniger romantischen Stil sind. Zur Jeans fühl ich mich perfekt damit angezogen.

Aber ich kann auch romantisch! Bei meinem Wochenendausflug nach Hamburg hab ich mir passende Locations für die Dornröschen-Modestrecke gesucht. Leider war kein Stylist und Visagist am Start, aber ich hab alles gegeben 🙂

Ein Besuch im Freilichtmuseum Kiekeberg war die absolut passende Umgebung für meine Blusen.
Der Rock hat auch immerhin schon so 40 Jahre auf dem Buckel, er gehörte schon meiner Mutter.
Hinter der Tür links war ein alter Webstuhl aufgebaut. Und ja, ich hab mich im Museum umgezogen.

Das Freilichtmuseum zeigt alte reetgedeckte Bauernhäuser und altes Handwerk, es gibt Gänse, Schweine, Hühner, Bauerngärten und ein tolles Seminarprogramm und Ferienprogramm für Kinder.

Die Fotos vom Titelmotiv sind aus dem Rosenpark vom „Planten und Blomen“ in Hamburg. Ein superschöner Stadtpark, da wird man als Berliner ganz neidisch. Wir haben zwar auch Parks, aber die sind nicht mal halb so schön. (Außer die, die Eintritt kosten und ein paar km weg sind.)
Und das letzte, mein Lieblingsbild, ist auf der Heimreise entlang der Elbtalaue zwischen Hamburg und Berlin entstanden. Das Haus ist ein Ferienhaus für größere Gruppen (mit Seminarraum und Wellnessbereich) in einem Mini-Dorf umgeben von Feldern direkt an der Elbe. Hat jemand Lust auf Näh-Urlaub?!

https://naehfrosch.de/du-fuer-dich-am-donnerstag-109/Verlinkt: Upcycling Love, Creative Lovers, Einfach Nachhaltig, Handmade on Tuesday, Öko-Logisch!

Ein zweites Leben für Schrankleichen

Jeder hat sie – die Schrankleichen. Teile, die man einfach nicht anzieht, weil sie irgendeinen Makel haben, oder man sich darin nicht wohl fühlt. Wer sich gut von Dingen trennen kann, sortiert sie aus, verschenkt oder verkauft sie oder sie wandern brutal in den Müllsack. Bei selbst genähten Teilen finde ich, kann man schonmal überlegen, ob man sie nicht so ändern kann, dass man sie vielleicht doch trägt.

Ich hab mir zwei Kleider vorgenommen, die ich vor ca 5 Jahren genäht habe und wenig bis zuletzt gar nicht mehr getragen habe. Generell trage ich gar nicht mehr oft Kleider, nicht weil ich sie nicht mag, sondern weil ich keine Strumpfhosen mag. Doof, is aber so. Gut, die Ausrede gilt eigentlich nicht bei diesen Sommerkleidern und diese beiden haben auch tatsächlich andere Mängel.

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Post von der Nähtante

Wegen Social Distancing fiel dieses Jahr ein Familientreffen zu Ostern aus. Ich hab das lange Wochenende dann genutzt, um für Neffen und Nichte hübsche Sachen zu nähen, die sich am Dienstag nach Ostern auf eine lange Postreise gemacht haben. Ich weiß, die Paketdienste sind überlastet, aber dass es sage und schreibe 10 Tage dauern kann, bis kleine Pakete (genau genommen Maxibriefe) zugestellt werden, ist schon Rekord. Ich freu mich aber, dass alles doch noch angekommen ist und nichts verloren ging. Denn das wäre doch schade gewesen.

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Upcycling Stories #6 – Frau Patchwork-Frida

Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Outfit geplant für den heutigen Me Made Mittwoch im April. Und dieses Top hier hab ich schon vor zwei Wochen genäht. Als ich noch mit Elan und „mir-doch-egal-ob-ich-zu Hause-bleiben-muss“-Attitüde Projekte auf meine gedankliche Liste setzte und mir kaum ausmalen konnte, wie viel ich vor lauter StayAtHome Zeit so alles produzieren würde. Kam aber nicht dazu. Eigentlich hat sich in meinem Leben nicht viel geändert – ich bin ja sowieso die meiste Zeit im Home Office. Was für mich wegfällt, ist mein Freizeitbereich und das damit verbundene Sozialleben. Mitbewohner habe ich auch keine mehr, nicht mal eine Katze (Silberfische, Mehlmotten und Spinnen zählen nicht als Mitbewohner, oder?). Die rasanten Entwicklungen haben mir daher ein bißchen zugesetzt und ich habe dann doch einige Zeit damit verbracht, mich über das Virus und was die Experten dieser Welt darüber zu wissen glauben, zu informieren, um zu verstehen, warum ich eines morgens im März in einer Diktatur aufgewacht bin. In der mich die Polizei von einer Parkbank vertreiben und demnächst auch noch Bußgeld kassieren darf, sofern ich mich wage, darauf zu setzen. So ganz überzeugt bin ich nicht von der Radikalität der Maßnahmen und beobachte interessiert den schwedischen Weg, in der Hoffnung, dass er sich als erfolgreich erweist und wir ihm vielleicht auch bald folgen können. Versteht mich nicht falsch, ich nehme das schon Ernst, jedoch ist mir Hysterie grundsätzlich fremd und übervorsichtig und ängstlich war ich auch noch nie. Das mag ich mir jetzt auch nicht mehr angewöhnen in meinem Alter, ich bleib bei meinem realistischen Optimismus. Der sagt mir, das wird schon alles für irgendwas gut sein – für was, sehen wir dann später. Zum Beispiel fand ich ja ziemlich doof, dass mein Friseur mir die Haare zu kurz geschnitten hat. Aber jetzt bin ich froh, dass ich so schnell nicht wieder hin muss….

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Upcycling Stories #5 – Eine Boro Jeans für die Ewigkeit

Dieses spezielle slow fashion Projekt begleitet mich schon das ganze Jahr über. Es stand bereits auf meiner #makenine2019 Liste und ist nun immerhin das dritte Teil, das ich von dieser Liste abhaken kann… (ups. Noch zweieinhalb Monate für 6 verbliebene Projekte – das wird knapp). Dann war es Teil meiner geplanten Winter Capsule Wardrobe und ich habe auch im Februar ganz enthusiastisch damit angefangen und eigentlich fast fertig gestellt.

Inpirationsbild, Quelle: Pinterest

Meine Inspiration war ein Modell von Ralph Lauren, so wie abgebildet konnte man die Hose als Neuware wohl kaufen. Schon irgendwie verrückt oder? Dass man eine neue Hose kauft, die aussieht wie heißgeliebt und zerschlissen, gestopft und geflickt und handbestickt….

Eine verwaschene und evtl. zerlöcherte Hose, die mir noch passt, hatte ich leider nicht. Aber in einem der vielen Second Hand Läden im Kiez bin ich fündig geworden. Kein Ralph Lauren Modell, aber Tommy Hilfiger. Egal, Hauptsache Designer 😉

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Upcycling Stories #4

Wie das Muster genäht wird, könnt ihr bei Ashbee Design nachlesen

Uff. Ein Ufo ist punktgelandet. Das Projekt Patchworktasche lag so lange unvollendet herum, dass ich nicht mal mehr weiß, wann ich damit angefangen habe. Ich weiß nur, dass ich die Idee mit dem Rautenpatchwork von einem Kissen geklaut hatte, das ich mal für eine Freundin aus ihren alten Jeans genäht hatte.

Für die Tasche hab ich das Muster dann einfach nur versetzt und nicht als Zickzack aneinander genäht. Die Patchwork Panel waren fertig, die Außentasche auch schon mit Boden und Seiten zusammen genäht, nur das Futter und die Klappe haben noch gefehlt, da fiel mir ein, dass ich gerne eine Möglichkeit hätte, die Tasche auch als Rucksack zu tragen. Die Technik hatte ich bei meiner Laptoptasche schonmal angewendet, allerdings braucht man dafür D-Ringe an beiden Seiten des Taschenbodens. Und ich war zu faul das aufzutrennen… weshalb ich das Projekt beiseite gelegt hatte.

Wow, wenn ich mir das so angucke – echt toll.
Warum hab ich die denn nicht längst fertig gemacht?!
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DIY Geschenke

In meinem Kopf und Nähzimmer rattert es gerade schon fleißig – ich arbeite nämlich an meiner Winter Capsule Garderobe. Im Gegensatz zu meinem Zufallsergebnis im Sommer habe ich mich diesmal wirklich hingesetzt und geplant, was ich brauche, anziehen werde, auch gut zusammen passt und werde dabei nur den Stoff-Vorrat verwenden, der schon im Schrank liegt. Klingt super oder? Ich bin auch ganz motiviert.

Dazu später noch mehr, aber jetzt zeig ich erstmal noch meine Arbeit aus dem Dezember – das waren jede Menge Geschenke! Vor Weihnachten kann man das ja nicht zeigen, wegen geheim und so, und nach Weihnachten geht dann immer so schnell rum, schwupps ist Ende Januar. Aber nach Weihnachten ist vor Weihnachten. Wissen wir ja und deshalb kann man nicht früh genug mit den Planungen fürs nächste Fest anfangen 😉

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Scheibenkleister! Kleid ruiniert?

 

Mit Kleister und Kleber sollte man vorsichtig hantieren und vor allem auf seine Kleidung aufpassen. Lernt man schon im Kindergarten. Was mich neulich nicht davon abhielt, schnell schnell den Schuhkleister Pott rauszuholen (weil ich die kleine gut dosierbare Textilklebertube auf die Schnelle nicht fand) nur um die kleinen Alien-Augen aus Leder auf der Alienmütze aufzukleben. Also, gut geklebt hat das Zeug ja – aber leider hab ich nen fetten Klecks auf mein Jeans-Sweat Kleid abbekommen, den ich dann noch schnell großflächig durch panisches Rubbeln darauf verteilt habe. Trotz sofortigem Einweichen des Kleids, anschließender Behandlung mit Nagellackentferner, Kernseife, Zitrone und allem was ich finden konnte – nö. Das Zeug ging nicht mehr raus. Abkratzen und Schrubben half auch nicht, das hat nur dazu geführt, dass der Stoff  kaputt ging. So ein Scheibenkleister – das schöne Kleid!

Unten sieht man sie noch prima, die Kleberflecke – oben hab ich aber super weggerubbelt! 😉

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