WKSA20 – neue Pläne?

Na toll, da hatte ich mir doch einen vernünftigen Plan gemacht letzte Woche. Mit Hose/Rock aus Samt, gut kombinierbar mit möglichst allem. Und dann kam Julia, aka Tüt um die Ecke mit ihrem Kommentar und schrieb was von einem langen schwingenden Rock… den ich so ja jetzt eigentlich nicht auf dem Schirm hatte. Der Samt eignet sich dafür auch nicht, denn der ist ziemlich fest und fällt nicht. Aber lange Röcke haben schon was – und ich bin auf pinterest über ziemlich schöne Styles gestolpert. Ein Oversize Strickpulli mit langem Rock und Stiefeln scheint ein heißer Trend Look zu sein!

Quelle Pinterest (Design Massimo Dutti)

Ich hätte tatsächlich Lust auf sowas und hab direkt mein Stofflager durchforstet. Aber das war eher ernüchternd. Ich habe ja früher oft Stoffe einfach gekauft, ohne konkret zu wissen, was ich daraus machen möchte – aber selten mehr als 1,5 m. Was für einen solchen Rock nicht reichen würde. Ich weiß auch nicht so richtig, welches Material hier das richtige wäre, wahrscheinlich ein Wollmischgewebe. Da hab ich leider nur viel zu kleine Stoffstücke im Vorrat.

Gedanklich verabschiede ich mich wohl vorerst wieder von so einem gemütlichen Kuschelpullirock-Weihnachtsoutfit und bleibe bei meinen alten Plänen.

Volant Shirt in Kombination mit Rock Evchen – gar nicht so weihnachtsuntauglich

Vorangekommen bin ich mit den Projekten, die schon zugeschnitten auf dem Nähtisch lagen. Das ist erstens ein sehr gemütlicher aber auch besonderer Jersey Pullover aus Hanf/Baumwolljersey. Der ist so kuschelweich, dass ich beim Onlineshop (Tigerlilly) nachfragen musste, wieso. Die Erklärung war, dass eine sonst übliche Enzymwäsche im Verarbeitungsprozess weggelassen wurde.

Der Schnitt ist aus einer älteren Burda Ausgabe (12/2017). Ich war ziemlich überrascht davon, dass dieser Schnitt als Einzeldownload 6,99 € kosten sollte – in etwa so viel wie aktuell ein ganzes gedrucktes Heft kostet. Das war kein Extra-Schnitt mit besonders wertvoller (da bebilderter) Anleitung oder so – und ich hab dann kurzerhand den Schnitt auf der russischen Seite gekauft. Dort kosten alle Schnitt nur ungefähr ein Drittel so viel wie hier. Natürlich kann ich die Anleitung nicht lesen, aber bei einfachen Projekten wie diesem benötige ich auch keine. Irgendwie find ich den Preis nicht gerechtfertigt in Relation zu a) dem gedruckten Magazin und b) zu den Download Schnitten anderer Magazine. La Maison Victor und Fibre Mood PDFs sind sogar noch ein bißchen teurer (die Hefte aber auch), aber dort sind umfangreiche, verständliche und bebilderte Anleitungen dabei, die auch mehr Geld wert sind. Das Modell ist nicht schwer, die Volants werden unversäubert angenäht, daher ist die Stoffwahl wohl wichtig, mein Jersey ist da perfekt! Ich hab eine 38 genäht, da ich den Pulli gern locker haben wollte, die Armabschlüsse find ich einen Tick zu weit, vielleicht näh ich nochmal ein, zwei Zentimeter weg.

Herringbone Culotte und bad hair day

Peppermint Wrap Top

Letztes Jahr zu Weihnachten hab ich mir eine Wickel-Bluse aus (japanischer) Double Gauze genäht. Nachdem ich die Ärmel nachträglich nochmal angepasst hatte, trage ich die wirklich sehr sehr gerne, denn das Material ist zwar leicht, aber wärmt total gut und ist so angenehm! Ich hab mir letztens gewünscht, ich hätte sie noch in einer anderen Farbe. Da Stoff kaufen aber auf meiner Not-To-Do Liste steht, hab ich einen Musselin „geopfert“ der eigentlich schon eine andere Bestimmung hatte. Der sollte eine Kochi Jacket werden.

Für die Skinny Jeans könnte das Top 2 cm länger sein…. aber meine nächste schon geplante Jeans wird einen höheren Bund haben….

Geworden ist es am Ende ein Kompromiss – weder die Bluse, noch eine Jacke. Sondern das Peppermint Wrap Top (Freebook). Das stand sowieso auch auf meiner Nähwunschliste. Der Stoff ist von 1000Stoff. Ein wirklich schöner Musselin mit – leider – Kunstfaseranteil – der hat nämlich eine Chambray Optik, die in diesem Fall durchs Färben entsteht (BW Faser nimmt die Farbe an, Kunstfaser nicht). Es war B-Ware mit einem Webfehler, den ich ganz gut auf der Ärmelunterseite platzieren konnte, sieht man also gar nicht.

Mit schwarzer Chino kombiniert ist es „Business“ tauglich

Ich hatte bereits das Ruffle Sleeve Top vom Peppermint Magazin genäht, da ist mir schon die lustige Größeneinordnung aufgefallen. Laut Maßtabelle liege ich bei Buchstabe D. Ich finde aber, ich hätte das Wrap Top eine Nr. kleiner nähen können. Vorne sieht es ganz gut aus, aber hinten ist zu viel Stoff. (Vielleicht näh ich noch Abnäher rein?) Es ist ein bißchen tricky, sich in das Teil reinzuwickeln, vor allem hat dieser Musselin auch noch eine beigefarbene Rückseite, die man nicht sehen soll, weshalb auch nix verdreht werden darf beim wickeln. Die Bindebänder hab ich aus ebendiesem Grund gedoppelt und verstürzt. Das ist grenzwertig dick geworden, so dass ich dann dort auf die Absteppnähte verzichtet habe, damit das nicht zu steif wird.


Das Thema „langer Rock“ hat mich noch beschäftigt und ich hab aus meinem Kleiderschrank ein Teil gefischt, das ich tatsächlich noch nie getragen habe. Es ist ein Vintage Rock aus einem Second Hand Laden. Ursprünglich wollte ich ihn mal zu Auftritten des Chors tragen, ist aber nie passiert und inzwischen tragen wir eh andere Farben (wenn wir überhaupt auftreten, dieses Jahr genau 1x). Ich bin mir nicht sicher mit dem Teil, irgendwas stört mich, kann aber auch nicht genau sagen was. Vielleicht stehen mir längere Röcke nicht so, oder nur dieser nicht….? Die falschen Schuhe, oder ist es nur viel zu ungewohnt an mir? Hm.

Auf jeden Fall ausprobieren musste ich den Oversize Strickpulli mit Rock Look. Grundsätzlich nicht verkehrt, aber auf dem perfekten Rockmodell denke ich bestimmt noch ne Weile rum…

Vielleicht ist es auch nur das Muster, das stört?

Ich lass mich mal bei den anderen Damen des Me Made Mittwoch Weihnachtskleid Sewalongs inspirieren…

12 Gedanken zu „WKSA20 – neue Pläne?“

  1. Es ist zwar schon das nächste Treffen angesagt, doch nun kam ich dazu, in den Zeitschriften nachzuschauen: Deine Inspiration (vor allem der Rock) erinnert mich sehr an den Rock „Hedda“ und den Pullover „Nora“ aus der lmv 1-2020.
    LG von Jule

  2. Da du ja noch nicht genug Ideen hast, geb ich dir jetzt mal noch was zum rumdenken. Ich finde sowohl zum Wickelshirt als auch zum Rüschenpulli würde etwas passen, was an der Hüfte schmal ist aber unten mehr Weite bekommt. Wenn es nicht lang sein soll aber irgendwie doch, wäre vielleicht etwas asymetrisches der Kompromiss. Mir steht da dieser Rock vor Augen, der dir glaube ich ganz wundervoll stehen könnte: https://www.wafflepatterns.com/product-page/asymmetric-skirt-kinaco-size-34-42

    1. Jetzt bring du mich nicht auch nochmal mit neuen Ideen aus dem Konzept 😉
      Gestern hab ich mich für einen Rockschnitt entschieden und das LMV Heft nachbestellt in dem er drin ist…. Aber trotzdem vielen Dank für deinen Vorschlag!

  3. Oh nein, das war nicht meine Absicht, dich so aus dem Konzept zu bringen! Eine ähnliche Kombi hatte ich letztens auch durch Zufall ein, ein Leinenrock aus dem Sommer mit Wollpulli – und habe mich darin sehr wohl gefühlt, daher kam wohl die Idee.
    Ich glaube, die Streifen sind nicht unbedingt perfekt für den Rock, machen ihn noch voluminöser und dazu muss dann eigentlich wenn dann ein ganz schlichtes, enges Oberteil her, sagt mein Auge.
    Liebe Grüße!

  4. Hallo Kathrin,
    Ich mag das graue Top, weil es harmonisch und gemütlich wirkt, selbst wenn es knautscht. Der Rock lässt dich irgendwie quadratisch wirken und das passt m.M. nicht zu deinem üblichen Style. Upcycle doch aus dem Rockstoff ein Top und schau mal ob ein Glockenrock (bis Fußfessel) oder der Bananenrock aus Burda 10/ 2013 was für dich ist (Modell 133). Viele Grüße Julia

    1. Danke für deinen Vorschlag, der Bananenrock wäre mir für meinen Geschmack zu lang – aber eine Version, die an der Hüfte nicht so aufträgt sollte es auf jeden Fall sein. Um dem Quadrat entgegenzuwirken… Das Top ist eigentlich so jeansblau, vielleicht mit einer Tendenz zu grau – aber mehr blau… sieht man nicht gut auf den Fotos bei Kunstlicht.

  5. Hallo Kathrin, du willst noch eine Weile auf deinem perfekten Rockmodell herum denken:): Die von dir gezeigten gewünschten Rockmodelle sind um die Hüften herum schmal geschnitten (2 von 3 zumindest, beim mittleren Modell, sieht man nicht so genau, wie der Schnitt ist, da hängt der Pulli ziemlich über;). Der Rock, den du schon besitzt und schlauerweise schon einmal probiert hast zu Stiefeln und Pulli, hat schon im Taillenbereich und um den Bauch herum viel Weite. (Vermutlich ist das eine Tellerrock-Konstruktion, die du da trägst. ) Wenn der Pulli weit und schlabberig ist, denke ich, dass der Hüftbereich schmal sein sollte. Meine Idee dazu, so einen Rock, wie er dir vorschwebt, mal woanders anprobieren mit deinem schönen Pulli und deinen Stiefeln und schauen, wie du dir dann darin gefällst. Viel Spaß beim Ausprobieren Herzliche Grüße ellisschneiderfee

    1. Ja, da könntest du Recht haben – das ist ein Tellerrock, der am Bund mit Gummi eingehalten ist und ohne Reißverschluss auskommt , also oben schon viel Weite hat. Guter Tip, vielleicht geh ich mal Inspiration „shoppen“. 😉

      1. Ja, so mach ich das auch immer, wenn ich was Neues testen will – wenn mir ein Schnittmuster gefällt, aber ich unsicher bin. Leider kommt es öfter vor, dass die Styles in den Läden noch nicht angekommen sind.
        Übrigens haben die Berliner Bibliotheken ziehmlich viele Burdas. Ich selbst habe eine umfangreiche Sammlung vom Anfang und Ende der Zehnerjahre (ich helfe auch gern weiter ;-), alles dazwischen such ich mit im VOEBB.de und lass es an meine örtliche Bibliothek schicken für nur 2 Euro (plus 10 Euro Jahresmitgliedschaft). Es gibt übrigens auch viele Nähbücher, ein großes Onlineangebot auch mit englischen (Hör-) Büchern uvm.

        1. Ja, das hab ich mitbekommen mit der Bibliothek, ich war einmal dort und der Stapel der verfügbaren Ausgaben sehr übersichtlich. Das mit dem schicken lassen müsste ich ausprobieren, bin bisher ohne Bibliotheksausweis und ich „brauche“ ja den Schnitt dann immer sofort, wenn ich mich mal entschieden habe… ob mir das nicht zu lange dauern würde?

          1. Hmm, drei Werktage dauert es meistens schon.
            Falls du es mal probieren willst, empfehle ich auch unbedingt die App VideLibri. Die verwaltet deine Ausleihen, verlängert automatisch und erinnert dich an die Abgabe, wenn Verlängerung nicht mehr möglich ist. Eine der nützlichsten Apps, die ich habe.

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