Summer Shells

Hui, fast wär es noch knapp geworden mit dem Finale der Herzen vom Frühjahrs Knit Along. Ich hatte nämlich ziemlichen Murks fabriziert mit meinem Pullover – ab dem Zeitpunkt, wo ich dachte, ich hätte den Muster-Rapport jetzt verinnerlicht und müsste nicht mehr für jede Reihe in die Strickschrift schauen. Tja. Falsch gedacht. Klar, der Pulli hat ziemlich weite Ärmel, aber Glockenärmel? Eigentlich nicht…. Erst ab der Mitte des zweiten Ärmels wurde mir klar, dass ich alle paar Reihen einige Umschläge zu viel gemacht und dadurch natürlich Maschen zugenommen habe. Was die ungeplante Glockenform erklärte. Das war ja auch mal modern (in den 90ern?) aber ich habs lieber wieder aufgeribbelt und neu gestrickt.

Mit 10er Nadeln und doppeltem Faden geht das Stricken eigentlich flott. Aber das waren billige Bambusnadeln, sagt mal – ist das normal, dass da die Maschen nicht gut „gleiten“ sondern fast an der Stricknadel festkleben? Kennt das wer oder strick ich einfach zu fest?

Hose Velara (abgewandelt), genäht 2016

Erinnert ihr Euch an meine ausufernde Ideensammlung vom 1. Knit Along Treffen? Als ich mich danach für den Drops Summer Shells entschieden hatte, dachte ich ja, bis zum Finale der Herzen hab ich den locker fertig – plus das Ufo vom letzten Jahr. Ich hatte mir auch ausgemalt, dass der warme Pulli gut für die Übergangszeit ist, so als Jackenersatz. Ist euch aufgefallen, dass es gar keine Übergangszeit gab? Ich saß beim Zwischenstand des KAL noch bibbernd mit Handschuhen und Thermoskanne im Park. Und ein paar Tage später schwitzend in der Mittagssonne auf meiner Terrasse. Warum Drops einen so dicken Pulli „Summer Shells“ nennt, ist ein bißchen rätselhaft. Ich habe nicht ganz 300 g Alpakawolle verstrickt, das Garn war perfekt für diesen Pullover. Er ist schön leicht und trotzdem wärmend und kuschelig. Vielleicht genau richtig für einen Sommerabend auf Sylt zu einem Topf Muscheln im Strandbistro…? (ja, ich hab noch Hoffnung auf Reiseerlebnisse im Sommer)

Hose Velara, genäht 2016 (mir gefällt die unerwartete Farbkombi)

Die Übergangszeit hatte zum Glück nur Verspätung und ist ja jetzt da. Und ich trag das gute Stück spazieren, z.B. wie vorgestern bei einer Abendrunde im Park. Ich hatte überlegt, mal wieder die Kamera dorthin mit zu nehmen. War aber letztlich zu faul. Also wieder „Frau am Fenster“ Fotos…. 😉 Dafür aber wie gewohnt in verschiedenen Kombis.

Besonders hervorzuheben an dem Modell ist die RVO Strickweise, die ich schonmal bei meinem Breton Sweater angewendet habe. Alles wird in einem Stück gestrickt und wenn man abgekettet hat, ist der Pulli fertig – nix muss mehr zusammengenäht werden. Fantastisch.

Hose Kathryn, genäht 2019

Die Ärmel sollten mit kurzen (40 cm) Rundstricknadeln gestrickt werden, hatte ich aber keine. Und zum Ärmelstrickzeitpunkt konnte man ja nicht in Fachgeschäften einkaufen. Also hab ich beim Nachbarschaftsportal „Nebenan.de“ gefragt, ob ich vielleicht eine nette Nachbarin habe, dir mir sowas ausleihen kann. Konnte keine, aber dafür hab ich dort einen super Tip bekommen – die Magic Loop Methode! Hat gut geklappt. (Wäre aber noch besser gelaufen mit flutschigeren Stricknadeln).

Schwarze Culotte, genäht 2018

Meine Maschenprobe war nicht ganz passend, ich wollte eine Größe S haben, und hätte irgendwas zwischen M und L dafür stricken müssen, aber Rapporte neu berechnen, nein danke. Deshalb hab ich mich für M entschieden und in Kauf genommen, dass der Pulli etwas weniger oversize wird. War eine gute Entscheidung glaub ich. Ich hab ihn einige Zentimeter länger gestrickt als vorgesehen und mich an den Bündchen nicht ganz an die Anleitung gehalten. Für die Bündchen sollten nämlich ziemlich viele Maschen zugenommen werden. Das hab ich mich nicht getraut, da ich befürchtet hab, das würde vielleicht komisch abstehen. Ich hab nur halb so viele Maschen zu genommen, wie ich hätte sollen. Vielleicht war das zu vorsichtig, aber mir gefällt mein Pullover richtig gut, genau wie er ist. Meine Alpaca Strickjacken (erste und zweite) sind schon Lieblingsteile, dieser Pullover wird auch ganz bestimmt eins. Dieses Material finde ich einfach total angenehm.

Skinny Jeans, genäht 2019

9 Gedanken zu „Summer Shells“

  1. Dein Pulli ist soo schön geworden!! Seit deiner Ideensammlung Post, kriege ich den nicht aus dem Kopf und habe ihn schon in einem hellblauen Baumwollgarn angeschlagen. Also vielen Dank für die Inspiration!!
    Das Problem mit Bambusnadeln hatte ich auch, aber ich glaube weil die Qualität nicht so gut war.

    1. Interessant! Da die Maschenprobe ja wirklich dickes Garn erfordert, kann ich mir das gerade gar nicht vorstellen aus Baumwolle. Was nimmst du denn da, ein Schlauchgarn? Sonst wiegt der doch ne Tonne… ?

  2. Hallo Kathrin! Mit spannung erwartet und jetzt möchte ich dich zurecht feiern! Glückwunsch, dieser Summershell fügt sich perfekt in deine Garderobe! Faust aufs Auge oder so… Meine Freundin hat den auch grade angeschlagen. Mein nächstes Projekt steht schon fest, aber ich behalte diese Anleitung ganz fest im Auge!!! Ich habe ein hochwertiges Holznadelset von knitpro und bilde mir ein, die sind nicht so „backsig“ wie die günstigeren Bambusnadeln… außerdem liebe ich es, dass ich das Strickstück auf den Nadeln lassen und einfach die Nadelstärke wechseln kann. (Zum Schrauben) Wir kommen leider gar nicht zum Fotografieren, ich würde auch so gerne was zeigen… LG und bleib gesund! Sarah

  3. Schöne Kombinationen, die Farbe von deinem Pullover finde ich richtig schön!
    Was die Stricknadeln angeht: Als ich vor ca 10 Jahren angefangen habe, waren Bambus und Holz DAS Material, man kam nicht drumherum. Ich habe aber im Laufe der Jahre festgestellt, dass ich mit Metall viel besser klar komme, eben weil ich eher fester stricke und auch alles recht fest halte, Fadenspannung zum Beispiel, sodass es bei Metall besser flutscht. Lediglich für rutschige Garne wie Baumwolle ist Bambus oder Holz manchmal besser.

  4. Sieht super aus.
    Das Modellbild von Drops wäre mir viel zu oversized, aber dein Pullöverchen sieht von der Weite her genau richtig aus, auch Farbe und Muster sind toll.
    Auf Bambus oder Holznadeln rutschen die Maschen nicht so gut; solche Nadeln sind gut, wenn man eher locker strickt oder wenn man, wie bei Socken, auf dem Nadelspiel arbeitet. Ich habe mir gerade ein Holznadelspiel eben fürs Sockenstricken besorgt, : ).
    LG bon Susanne

  5. Ein schöner Pulli! Aus einem Sommergarn wäre er vielleicht auch etwas für die wärmere Jahreszeit.
    Ich habe verschiedene Nadelmaterialien. Es gibt immer Kombinationen von Garn und Nadel, die einfach nicht gut laufen!!
    LG Monika

  6. Wow … ich finde deinen Sweater super toll. Ein feines Teil zum drüberziehen über Pullis oder Blusen. Schönes Muster und tolle Farbe und gerade das Oversize und etwas gröbere gefällt mir total gut … fein.

    Liebgruß Doreen

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