Boho Bio Teddy Felljacke

Vor ein paar Tagen bin ich über die Aktion „2018 DIY Don´t Buy“ gestolpert. Lisa hat beschlossen, keine Kleidung zu kaufen in diesem Jahr, sondern nur noch selbst zu nähen. Und dazu eingeladen, bei der Challenge mitzumachen. Da ich da 2017 schon sehr nah dran war, glaube ich, ich kann das locker schaffen und bin spontan dabei! 

Bevor es bald Frühling wird, denn da kann man bei 11 Grad ja schonmal von träumen, möchte ich erst noch das ein oder andere Winter Nähprojekt fertig stellen. Das größte Vorhaben ist eine gefütterte Winterjacke und die wird am kommenden Wochenende im Nähcamp in Angriff genommen. Zum ersten Mal fahr ich zu einem Nähwochenende und bin mal gespannt, ob ich da produktiv sein kann unter so vielen Menschen. 

Im Moment nähe ich daher nur Kleidung mit höchstem Kuschelfaktor, nach dem Wintersweater und dem Alpaka Pulli ist nun eine Felljacke in meinen Kleiderschrank eingezogen. 
Von Lebenskleidung hatte ich schon im Herbst einen tollen naturfarbenen Teddystoff aus Biobaumwolle zum Probenähen bekommen (tierfreies Lammfell sozusagen). Von Anfang an hatte ich da konkrete Vorstellungen, was es werden soll, nämlich eine Art Hippie/Boho Jacke.
Diese hier war die Inspirationsquelle, schönes Design, aber ein Teil aus 100% Polyester, was ich wirklich niemals haben/anziehen wollen würde.
Das Bommelband musste für meinen Geschmack nicht sein, aber Borten schon. Schöne Webborten mit Ethnomuster, am besten aus Naturmaterialien, noch besser Bio – aber wo kriegt man die her? Ein wirklich schweres Unterfangen, ich denke da ist noch viel Potential auf dem Kurzwarenmarkt. Leider wurde ich nämlich bei den überschaubaren Angeboten nicht fündig und musste notgedrungen zu Polyesterborten greifen, um welche mit Mustern nach meinem Geschmack zu bekommen.
Ein Etsy-Shop aus Köln hat eine schöne Auswahl an Borten mit Ethnomuster, wo ich dann zwei bestellt habe. Beide Borten sind zwar als Polyester angegeben, aber die breitere fühlt sich eher nach Baumwolle an und brennt auch… 
 Das schmalere Band erinnert mich total an die traditionelle Handwerkskunst aus Kolumbien, genannt „Caña Flecha“. Palmfasern werden dort zu Mustern verflochten und vorwiegend Schmuck, aber auch Sombreros daraus hergestellt. Ich war vor einigen Jahren dort und besitze noch diesen Armreif den ich mir mitgebracht hatte. Das ist krass filigrane Handarbeit, wer sich dafür interessiert, hier wirds erklärt. 

Zurück zur Teddyjacke: als Schnittmuster hat wieder mal der Naomi Cardigan aus der La Maison Victor (06/2015) hergehalten, den ich ein bißchen abgewandelt habe. Die Vorderteile jeweils um die Breite der Borte verschmälert, einen teilbaren Reißverschluss eingesetzt und die ganze Jacke inkl. Ärmel gekürzt für einen 10 cm breiten Rib-Bündchen Abschluss. 

Den Halsausschnitt wollte ich eigentlich mit Beleg nähen, allerdings ist der Teddystrick querelastisch und der Ausschnitt hat sich sofort so stark geweitet, dass ich dann entschieden habe, ihn mit einem gedehnten Bündchen einzuhalten. Gefällt mir aber auch ganz gut als Kontrast am Ausschnitt. 

Überhaupt gefällt mir das ganze Jäckchen sehr sehr gut und ich bin gewappnet, wenn die Temperaturen wieder fallen. Und wenn es wirklich Frühling wird, ist es der Jackenersatz für draußen. 

   

Es ist ein schöner Kombipartner für meine beiden Handmade Jeans, edel wirds mit einer schwarzen Hose, aber das ist eine neue Aufgabe, meine schwarze Kaufjeans ist nämlich so langsam dahin. Mit Minirock aus Jeans oder Cord kann ich mir das auch noch gut vorstellen. Mein Jeansmini ist schon länger irgendwo im Bermudadreieck meines Kleiderschranks verschollen, leider. Aber ich werd mal aufräumen demnächst, der muss ja wieder auftauchen. 

Kennt ihr Bezugsquellen für ökofaire Borten? Vielleicht kann ich das nächste Mal noch besser einkaufen. 

Verlinkt: DIY Don´t BuyRUMS, Ich näh Bio, Einfach nachhaltig besser leben, Bio-Linkparty

3 Gedanken zu „Boho Bio Teddy Felljacke“

  1. Sehr gelungen Deine Teddyjacke. Sie erinnert mich ganz stark an ein von meiner Mama genähtes Lieblingsteil, welches ich als Jugendliche in den 80ern trug (allerdings in rot). Also vom Schnitt her, denn das Kunstfell damals war 100 Prozent Polyester. Die Ethnomusterborten setzten sehr schöne Akzente.
    Liebe Grüße
    Ina

  2. Hallo Kathrin!

    Finde ich super, dass Du Dich so spontan dazu entschlossen hast, in diesem Jahr nur noch selbst zu nähen statt zu kaufen. Ich finde ja, selber machen hat schon etwas Besonderes. Es hat für mich einfach auch etwas mit der Wertschätzung zu tun, die man ganz anders hat, wenn man selbst viel Zeit und Energie und vor allem Liebe in ein Teil gesteckt hat.

    Schön, dass Du mit diesem Projekt bei EiNaB mit dabei bist!

    lg
    Maria

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