Der Mai ist ganz eindeutig mein Lieblingsmonat. Der Sommer kehrt endlich zurück und bringt die Sonne und die bunte Vielfalt der Natur: Flieder, Erdbeeren, Spargel, Waldmeister, Rhabarber und Holunderblüten. Als Stadtmensch genießt man die Outdoor-Saison in einem sonnigen Plätzchen im Café oder einem der unzähligen Parks – oder nutzt die hohe Anzahl von Feiertagen und fährt in den Urlaub. So wie ich. Gerade befinde ich mich im Zug nach Westerland, dummerweise kein ICE sondern ein IC und bin ohne Internet. Da kann ich nur hoffen, dass das WLAN im Ferienhaus funktioniert und ich mich noch rechtzeitig heute beim monatlichen Me Made Mittwoch einreihen kann und meine vorbereiteten Texte und Bilder hochladen. Ich tue mich immer noch schwer mit der Punktlandung auf einen einzigen Tag im Monat… 🙁
Jetzt ist es im Mai ja aber unter den Nähbloggern internationaler Usus, dass man täglich seine selbst genähte (oder gestrickte) Mode präsentiert und zwar beim „Me Made May“ – wer mitmacht, sucht sich seine persönliche Herausforderung, je nachdem was man schafft. Ich werde definitiv jeden Tag selbst genähte Kleidung tragen, manchmal ausschließlich, aber manchmal auch kombiniert mit gekauften Sachen. Es gibt nämlich noch ein paar Teile, die es in meinem Kleiderschrank nicht in „selbstgenäht“ gibt, wie zum Beispiel Funktions(regen)jacke, Lederjacke, Bikini, Fleece-Hoodie. Bei der Jeans habe ich lange überlegt, aber mich gegen meine Maßjeans und für die stretchy Boyfriendjeans entschieden, da diese auf Reisen einfach so viel bequemer ist. Auf der to-sew-Liste steht jetzt: Maß-Jeans mit viel Stretch!
Wenn ich nächste Woche zurück aus Sylt komme, geht es schon gleich weiter auf eine andere, zugegeben sehr andere Insel, bzw Inselgruppe: nach Japan. *freu*
Mein Me-Made-May musste deshalb schon gut vorgeplant werden und befindet sich in meinem Reiserucksack. Ich habe mir vorgenommen, jedes eingepackte selbstgenähte Kleidungsstück mindestens einmal zu tragen. Auch das kleine Schwarze für alle Fälle 😉
Meistens ist es bei mir nämlich so, dass ich unendlich viele Teile (so viel wie reinpaßt) mitnehme, dann aber immer zu den selben greife und am Ende die Hälfte noch frisch gewaschen und gefaltet wieder mit zurück schleppe. Beim Packen habe ich erleichtert festgestellt, dass meine selbstgenähten Sachen wirklich supergut untereinander kombinierbar sind und ich auf nichts verzichten muss.
Um als Selbstständige die 4 Wochen so einigermaßen frei von Arbeit durch die Gegend reisen zu können, habe ich in den letzten Wochen doppelt viel geackert, weshalb ich leider meine geplanten Nähprojekte vorher nicht alle geschafft habe. Selbstgemachte Geburtstagsgeschenke kamen auch noch dazwischen und faktisch ist am Ende noch ein Kleidungsstück übrig geblieben, das ich unbedingt in meiner Japan-Garderobe haben wollte: schwarze Culottes. In einer Nachtschicht genäht, weil auch dafür eigentlich keine Zeit war. Von meinen gelben Culottes letztes Jahr habe ich gelernt, dass ich unbedingt auf einen weich fallenden Stoff achten sollte, der nicht so schnell knittert. Einen solchen hab ich auf dem Stoffmarkt gefunden, was genau es für ein Stoff ist, weiß ich nicht, aber er läßt sich heiß bügeln – ist also zum Glück wohl nicht allzu viel Chemie drin.
Ich wollte diesmal eine Version ohne Bundfalten haben und wurde fündig bei einem Freebook von So Sew Easy. US Maßtabellen und ich – immer lieg ich daneben, bzw. ist mir die Größe viel zu groß, die ich laut Tabelle nehmen müsste. Da ich ja nun seit der Maßhosenaktion einen Grundschnitt habe, der mir perfekt passt, habe ich diesen aufgelegt und den Schnitt entsprechend angepasst. Von der Beinweite habe ich auch noch einige Zentimeter weggenommen.
Die Passform ist dann entsprechend auf Anhieb gut geraten und die Hose war ziemlich fix zusammen genäht. Ich hab einen geraden Bund angenäht und einen Nahtreißverschluss in die rechte Seitennaht eingefasst. Fertig.
Bei der Anprobe und Suche nach Kombipartnern fiel mir mein schon letzen Sommer genähtes „FrauFrida“ Modell ein, das noch ungetragen ist, weil es mir irgendwie nicht gefallen hatte. Was soll ich sagen, es hat wohl nur der richtige Kombipartner gefehlt. Und meine neuen gelben Schuhe sind das I-Tüpfelchen dazu. Die konnte ich nicht im Laden stehen lassen, den ich auf der Suche nach Sandalen aufgesucht hatte… der perfekte Japan Look 😉
Ich finde Dein Outfit ganz wundervoll – danke auch für den Freebook-Tip. Ich wünsche Dir tolle Reiseerlebnisse 🙂 Lieben Gruß, Karin
Gelbe Schuhe sind die Besten. Deine Garderobe ist allerdings so schön, dass sie mit den Schuhen mithalten kann.
Ich mag die klaren Linien der Schnitte und natürlich deine Farbkombination.
Viel Spaß in Japan, da möchte ich irgendwann auch mal hin.
LG,
Claudia
Tolles Outfit, sowohl farblich – schwarz, gelb, grau – als auch schnitttechnisch. Gefällt mir sehr! Dir eine schöne Zeit in Japan. LG Manuela
Ich danke Dir! Die Farbkombi gehört schon lange zu meinen Favoriten. Ich hab sogar meinen Chor davon überzeugt, darin aufzutreten. Schwarz-weiß/grau mit gelben Accessoires. 🙂
Das Top ist der Perfekte Partner zur Culotte! Die beiden Teile gefallen mir jedes für sich und zusammne ausgesprochen gut. Schönes Inselhopping!
LG Malou
Dankeschön, ja ich finde auch, dass die Teile ein Dreamteam abgeben und werde sie bestimmt öfter genau so ausführen.
Schön! Bin ja gar kein Culottes Fan… kommt scheinbar auf die Kombi an, deine gefällt mir gut.
Japan…. oh wie spannend!
LG
Christine
Versteh ich, ich schwanke bei Culottes auch zwischen top oder flop und bin vorsichtig beim kombinieren. Die Hosenlänge ist wichtig, die Wahl der Schuhe und die Länge/Weite des Oberteils. Der Hosenrock ist allerdings schon ein extrem bequemes Kleidungsstück, gerade bei wärmeren Temperaturen sehr angenehm zu tragen.
Dann viel Spass in Japan. So rein optisch entspricht dein Outfit sehr dem, was ich so an Japanern in der Schweiz sehe. Schlicht, modern aber nicht langweilig.
Und ich bin jedenfalls der Meinung nur weil man näht, muss man nicht alles nähen. Da finde ich es besser den Fokus auf das zu setzten was einem beim Nähen Spass macht und sich nicht durch Projekte zu quälen, weil man ja selber nähen muss oder gekauft ersetzen will (was wenn das gekaufte kleidungsstück noch voll funktionsfähig nur eine Verschwendung von Ressourcen ist, wenn man das entsorgt).
lg Sabine
Cool, dann wurde ich also verstanden mit meiner Idee vom Japan Look 🙂
Gegen Ressourcenverschwendung bin ich auch auf jeden Fall, ich entsorge auch keine noch guten Kleidungsstücke, sondern die werden Second Hand weitergegeben, Kleiderkreisel oder verschenkt.
Im Moment hab ich ohnehin nicht den Drang, mich z.B. an Funktionsjacken zu versuchen, aber man soll ja auch niemals nie sagen – was, wenn einem mal versehentlich der ultimative Stoff für sowas vor die Füße fällt? 😉
Wie gut dass es mit dem WLAN noch funktioniert hat, sonst hätten wir auf diesen großartigen Beitrag warten müssen… mir gefällt dein Outfit total gut, die Schuhe sind der Knaller dazu… und wie schön das auch das Oberteil endlich aus dem Schrank kommt! viel Spaß bei all deinen Unternehmungen, und Freude wenn du deine eigenen Sachen trägst! Lg Sarah
Danke, Sarah! Ich hatte noch nie eine so hohe Quote an selbst genähten Teilen im Schrank, das hab ich wohl dem Bloggen zu verdanken, das mich immer wieder zu kreativen Ideen motiviert. Und tatsächlich ist auch die Freude am Tragen der Kleidung seitdem gestiegen – ich hatte schon lange keinen „ich hab nix Anzuziehen, aber den Schrank voller Sachen“ Moment mehr