Mit Kleister und Kleber sollte man vorsichtig hantieren und vor allem auf seine Kleidung aufpassen. Lernt man schon im Kindergarten. Was mich neulich nicht davon abhielt, schnell schnell den Schuhkleister Pott rauszuholen (weil ich die kleine gut dosierbare Textilklebertube auf die Schnelle nicht fand) nur um die kleinen Alien-Augen aus Leder auf der Alienmütze aufzukleben. Also, gut geklebt hat das Zeug ja – aber leider hab ich nen fetten Klecks auf mein Jeans-Sweat Kleid abbekommen, den ich dann noch schnell großflächig durch panisches Rubbeln darauf verteilt habe. Trotz sofortigem Einweichen des Kleids, anschließender Behandlung mit Nagellackentferner, Kernseife, Zitrone und allem was ich finden konnte – nö. Das Zeug ging nicht mehr raus. Abkratzen und Schrubben half auch nicht, das hat nur dazu geführt, dass der Stoff kaputt ging. So ein Scheibenkleister – das schöne Kleid!
Ich hatte übrigens das ganze Kleid mitsamt Flecken auf der Schneiderpuppe abfotografiert – um es als Vorher Beispiel zu zeigen. Aber leider heute festgestellt -natürlich nach (!) dem Fotoshooting, dass ich gar keine Speicherkarte in der Kamera habe! Alle Bilder die ich über die Handy App mit Selbstauslöser gemacht habe, waren aber zumindest in minderer Qualität auf dem Handy gespeichert. Damit muss ich jetzt halt leben… bevor ich nochmal fotografiere. Kann ja nicht immer alles perfekt sein.
Ich hatte das Kleid nach dem Unfall erstmal in die Upcycling Kiste geworfen und überlegt, meiner Nichte eine Hose in Größe 68 daraus zu nähen. Aber dann dachte ich, vor allem weil gerade genau die Jahreszeit für gemütliche Kuschelkleider ist – es ist ja nur das Vorderteil betroffen – kann ich das nicht einfach austauschen? Klar kann ich – wenn ich einen passenden Stoff finde.
Das war nun eh gar kein Problem und ich konnte sogar mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen bei dem Projekt. Erstens: Kleid retten. Zweitens Stofflager abbauen und 3. den viel zu weiten Ausschnitt endlich enger machen.
Ich fand einen Baumwoll-Flanell in absolut passender Farbe in meinem
Lager, der diese hübschen Pünktchen hat und von dem ich (weil spontaner „ohwieschön“-Kauf ohne Plan) nur einen halben Meter hatte. Von dem ist jetzt nach Zuschnitt für das Kleid noch so viel übrig, dass trotzdem noch was in Größe 68 draus werden kann 😉
Als ich losgelegt hab mit dem Nahttrenner fiel mir auf, dass das Kleid ja seitliche Nahttaschen hat. Hm. Die auch nochmal neu machen? Zu viel Gedöns, also hab ich den neuen Stoff nur so breit wie nötig geschnitten, dass alle Flecken weg sind.
Den Halsausschnitt des Kleids hatte ich vorher einfach nach innen umgelegt und mit der Zwillingsnadel abgesteppt. Die Naht hab ich aufgetrennt, wieder ausgeklappt und noch zusätzlich ein schmales Bündchen angenäht – jetzt ist der Ausschnitt perfekt, kein BH-Träger schaut mehr raus und über die Schulter rutscht auch nichts mehr. <3
Mir gefällt das neue alte Kleid jetzt viel besser! Ich bin gespannt, was ihr sagt…
Verlinkt: MeMadeMittwoch, Sew La La, Du für Dich
Eindeutig – Nachher das noch viel schönere Kleid.
Aus der Not eine Tugend gemacht und dabei ein wunderschönes „neues“ Herbstkleid genäht.
Mir gefällt es sehr gut.
Viele lieben Grüße Elke
Jetzt sehe ich es auch richtig gut 🙂
Der Aufwand hat sich wirklicht gelohnt. Ich friemel auch manchmal an meinen
Sachen, vor allem, wenn ich sie aus irgendeinem Grund nicht anziehe. Dann versuch ich das Kleidungsstück so zu ändern, dass ich es mehr mag.
Manchmal funktioniert´s. LG Ina
Was für eine Geschichte! Für den Aufwand, den Du zur Rettung betrieben hast, zolle ich meinen Respekt. Da muss man sich schon erst mal aufraffen. Aber es hat sich wirklich gelohnt. Der Punktestoff ist super (ich musste übrigens lachen, da ich lange auch zu der „ohwieschön“-Kauf ohne Plan-Fraktion gehörte) und er passt perfekt. Sehr hübsches Kleid. Liebe Grüße von Ina
Warum ist das nur so schwer, einen schönen Stoff einfach im Laden zu lassen… ich übe noch, aber bin auch schon besser geworden. Bilde ich mir jedenfalls ein 😉
Genau, es geht nicht um das Problem, sondern um die Lösung. Und die ist dir hervorragend gelungen. Damit hast du ja nicht nur das Kleid gerettet, sondern auch etwas für deine persönliche Zufriedenheit getan. Win-Win, würde ich sagen.
Das stimmt! Ich konnte das irgendwie schwer ertragen, dass ich so blöd war und wollte mein Selbstbild wieder gerade rücken. Nach dem Motto: Habs kaputt gemacht – nicht so schlimm, ich kann es ja auch wieder ganz machen. 😉
Das Kleid hinterher gefällt mir noch besser als vorher. Dem Kleber sei Dank 😉
Viele Grüße
Anke
Das kann man genau so sagen! Obwohl ich mich natürlich schon erstmal ganz schön über mein Ungeschick geärgert habe.
Ich schließe mich an: der Umbau ist großartig gelungen und sieht so aus, als hätte es schon immer so sein müssen! LG Christiane
Ja – da kommt wohl keiner drauf, dass das ein „geflicktes“ Kleid ist.
Geniale Idee! Und mir gefällt die neue Version sogar auch besser! Man sieht: Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden ;-)! Liebe Grüße, Melanie
Genau – das war die „Not“(istjanichtsodassichnixandereszumanziehenhab), die bekanntlich erfinderisch macht.
Oh was für ein Krimi! Klasse gerettet, ich bewundere deinen Ehrgeiz dabei. Toll gemacht!
Danke! Der Ehrgeiz kam daher, weil ich es nicht auf mir sitzen lassen wollte, so fahrlässig ein gutes Kleid zerstört zu haben.
Sehr gelungene Kleidrettung!
LG
Susanne
Dankeschön liebe Susanne!
Rettungsversuch auf jeden Fall gelungen!
Das Punktekleid gefällt mir auch sehr viel besser als sein Vorgänger.
Liebe Grüße Marion
Vielen Dank! Bei einer Freundin ist es schon als „Oh – neues Kleid?“ durchgegangen. 😉
Bin komplett Deiner Meinung, das Kleid hat nun das gewisse Etwas! Ich liebe halt auch Punkte, aber der Mustermix kommt richtig gut! Das Kleid würde ich mir direkt so kaufen, wunderhübsch!
Oh danke, das ist ein tolles Kompliment!
Wow was für eine tolle Rettungsaktion! Ich bin ja super schlecht im upcyclen oder reparieren, bzw ich weiß nicht mal ob ich gut wäre, weil Ich einfach keine lust drauf habe, wenn mal was kaputt geht. Daher hast du meinen vollen Respekt! Und ein tolles Kleid LG, Nina
Ich weiß gar nicht, ob ich mich auch so enthusiastisch an die Arbeit gemacht hätte, wenn es kein Me-Made Kleid gewesen wäre. Irgendwie genießen die selbst genähten Kleidungsstücke eine höhere Wertschätzung bei mir, denn es ist ja nicht nur schade um das Kleid sondern auch um meine eigene Arbeit, wenn es hinüber ist. Und wenn das Problem dann auch noch selbstverschuldet ist…
Glück im Unglück, würde ich sagen. Ich finde, dass das neue Kleid ganz toll aussieht und im Gegensatz zum alten Klein nun auch das gewisse Etwas hat! Toll gelungen!
Ja, so ist es. Ich bin darüber total happy, dass mich die sprichwörtliche Not so erfinderisch gemacht hat.