Mehr, mehr Meerblau

Mein Strickprojekt ist fertig! UngefĂ€hr zu seinem Jahrestag 😉 Als ich das Oberteil letzten Sommer motiviert begonnen habe, dachte ich, es wĂ€re schnell und einfach gestrickt. Zwei Teile, ein paar Farbwechsel, unkompliziertes Muster…. Aber das war ein Irrtum. Bis Ende September hatte ich nur eins der beiden Teile fertig und das dann mangels Bedarf an kurzĂ€rmeligen Strickwaren im Winter erstmal weg gelegt. Im FrĂŒhjahr, nach dem SJKA20 Projekt, hab ich wieder los gelegt, aber es hat nun auch Monate gedauert, bis ich mal zum Ende gekommen bin. Das Halbpatentmuster war glaube ich etwas zeitraubend, aber auch ein leichter Motivationsmangel hat da mitgespielt… warum mich die Lust verließ, weiß ich eigentlich gar nicht, aber irgendwie ging das nicht fix von der Hand.

Inspirationsmodell von Lands End

Es ist mal wieder ein Freestyle Projekt, das ich ohne jede Anleitung hingewurstelt habe. Ich hatte ein tolles Teil der Marke Lands End gesehen, das mich inspiriert hat. Der Farbverlauf erinnert mich ans Meer mit blauem Himmel. (Weshalb ich euch heute auch mit meinen Fotos kurz mit ans Meer nehme… ich war vor 2 Wochen auf Sylt, fĂŒr mich einer der schönsten Orte ĂŒberhaupt)
Passende Wolle hatte ich schon zu Hause, der hellste und dunkelste Ton sind Reste von meinem Breton Sweater. Das Baumwollgarn dafĂŒr hatte ich mal aus einem Paket-Angebot von Stoff & Stil. Auf der Website gab es ein gestricktes Kissen mit Farbverlauf als Produktbeispiel fĂŒr die Wolle. Das gefiel mir gut, weshalb ich gleich mal von den beiden mittleren Blautönen je zwei KnĂ€uel dazu gekauft hatte.

Stoff uns Stil Produktmuster

Ich glaub zum Kissen stricken fehlt mir ja erst Recht Motivation. Zuletzt hab ich sogar hĂŒbsch gestrickte SpĂŒllappen gesehen und gedacht, das könnt ich ja auch mal machen… aber im Ernst: stundenlange Arbeit fĂŒr SpĂŒllappen?! (Werhatsovielzeit) Ein hĂŒbsches Oberteil als Ziel ist da auf jeden Fall hilfreicher!

Die Wolle hieß damals Cotton 8/4 – ich weiß nicht genau, ob die Fraya „Colorful“ das gleiche Garn ist, es werden zumindest die gleichen Beispielfotos verwendet bei Stoff und Stil. Das Garn strickt und trĂ€gt sich fantastisch, meinen Breton Sweater hab ich schon x-mal gewaschen, der sieht immer noch super aus, ist formstabil und pillt so gut wie nicht.Und das Gestrickte ist richtig schön weich.

Ich hatte verschiedene Strickmuster ausprobiert, denn das Top sollte ja auch nicht zu dick und warm werden, sondern gut als Ă€rmelloser Pulli funktionieren. Sowas hatte ich bisher noch gar nicht im Schrank ĂŒbrigens. Ich bin auf YouTube verschiedenen Tutorials gefolgt und hab mich schließlich fĂŒr ein falsches Patent entschieden, das nur aus rechten Maschen und UmschlĂ€gen gestrickt wird.

Welche Jacke drĂŒber ist gar nicht so einfach – denn Strickjacke scheidet irgendwie aus. (Strick auf Strick…?) Die Jeansjacke und die dunkelblaue Sweatjacke gehen ganz gut, vor allem mit der hellen Velara Hose

Als „Schnitt“ hab ich mich an meinem Lieblings Blusentop orientiert, Frau Frida. Mit der Maschenprobe aus dem Tutorial hab ich mir dann meine anzuschlagende Maschenzahl berechnet und die Anzahl von Reihen pro Farbe.

Beim Farbwechsel wollte ich aber gerne einen Verlaufseffekt haben, weshalb ich es mir nicht leicht gemacht habe, sondern mehrere Reihen jeweils im Wechsel gestrickt habe (z.B. Hinreihe weiß, RĂŒckreihe hellblau, usw.). Dadurch ergaben sich schier unendliche Mengen an FĂ€den, die ich am Ende zu vernĂ€hen hatte…

Ich hatte kurz ĂŒberlegt, das einfach unter die Overlook zu werfen, aber mich dann doch fĂŒr die meditative Handarbeit entschieden. Am Halsausschnitt hab ich heute Nachmittag noch ein schmales BĂŒndchen angestrickt und dann abends schnell noch Fotos gemacht, damit ich es zum heutigen MeMadeMittwoch schaffe!
Ich weiß, dass ich eigentlich zweifĂ€dig hĂ€tte stricken mĂŒssen, um meinem Inspirationsmodell nĂ€her zu kommen. Aber das wĂ€re mir einfach zu dick geworden, vor allem mit dem (falschen) Patentmuster….

Das Pullovershirt ist der perfekte Partner zu Jeans! Die Linke oben hab ich schon viele Jahre und langsam löst sie sich auf… da muss Ersatz her! (Oder sie wird auch noch zu einem Boro Modell.) Interessant finde ich, dass Burda den Schnitt nochmal neu aufgelegt hat – als ich in die aktuelle Burda Easy reingeschaut habe, musste ich echt lachen! Meine ist die aus dem Heft von 2011.

Mir gefĂ€llt mein neuer Sommerpulli auf jeden Fall bestens, er kombiniert sich prima und wird sicher ein tolles Alltags-StĂŒck in meinem Kleiderschrank.

Dieser Jeansrock ist mein erstes gekauftes Teil seit Ewigkeiten – ein 1 Euro SchnĂ€ppchen vom Flohmarkt. Ich hab schon zuuuu lange einen Jeansrock auf der Projektliste, den ich nur vor mir herschiebe…
Sehr gemĂŒtlich auch mit meiner Viskose-Leinen Schlabberhose „Kathryn„.

Weitere Verlinkungen: Du fĂŒr Dich, Creative Lovers, Auf den Nadeln , Handmade on Tuesday

24 Gedanken zu „Mehr, mehr Meerblau“

  1. Ich verlier den Verstand…. Kathrin, dein Strikprojekt ist klasse! Hut ab fĂŒrs durchziehen, hat sich absolut gelohnt… Zur Not kannst du damit auch an Wannsee oder Spree flanieren? Aber PlĂ€tze am Wasser sind in Berlin wahrscheinlichauch garde so ĂŒberfĂŒllt wie in HH, dann hilft zumindest deinMeerblau Pulli und die tollen Bilder vom Meer… Ganz liebe GrĂŒĂŸe, Sarah

  2. Ganz tolles Shirt, Kathrin, die Assoziation mit Meer oder Himmel ist auch bei mir sofort da. So interessante FarbverlĂ€ufe hab ich schon lang nicht mehr gesehen, auch das falsche Patent unterstĂŒtzt das noch sehr schön. GlĂŒckwunsch zu Deinem neuen LieblingsstĂŒck und zum Fund einer formstabilen und nicht-pillenden Baumwolle!
    Hast Du nicht Lust, die selbstgemachte Anleitung hier oder bei Ravelry zu veröffentlichen? Da wĂŒrden sich bestimmt viele Deiner Blogleserinnen freuen…
    LG Petra

    1. Die Idee ist klasse, aber ich habs mir ja nicht mal selbst aufgeschrieben… also am Anfang schon, die berechneten Zahlen, aber der Zettel war irgendwann futsch und ich hab mich dann nach Augenmaß zum Ergebnis gewurstelt.

    1. Das weiß ich auch nicht, ich hab erst einmal am StĂŒck in Runden gestrickt, das war ein Raglan-Modell. Damit ging es nicht. Zumindest den Teil unterhalb der Ärmel hĂ€tte ich allerdings tatsĂ€chlich in Runden stricken können, damit wĂ€re mein Vorder- und RĂŒckteil auch identischer geworden. Meine Reihenverteilung trifft da nĂ€mlich eher ungenau aufeinander…

  3. Mir gefĂ€llt dein selbstdesigntes Pullöverchen ausgezeichnet und auch wenn der Weg bis zum fertigen StĂŒck gedauert hat-jetzt ist es fertig umd du kannst es tragen, wann immer du willst.
    So völlig frei, ohne Anleitung könnte ich das nicht; ich brauche immer eine zumindest eine Grundanleitung, die ich dann hier und da abÀndern, wenn es mir in den Sinn kommt.
    Hehe, die Neuauflage der Burdahose ist mir auch aufgefallen; Burda bedient sich gern bei den eigenen Modellen und legt sie, manchmal mit kleiner Änderung, neu auf.
    LG von Susanne

    1. Der neuaufgelegte Schnitt ist online dann auch noch mehr als doppelt so teuer als der alte… 😀
      Ich bin mir ĂŒbrigens sicher, du könntest auch ohne Anleitung stricken! Man muss sich halt mit ein paar Rechenaufgaben beschĂ€ftigen, aber das ist eigentlich gar nicht so schlimm.

  4. Der Pulli ist richtig toll geworden. Die Ärmel fallen so roll und das Muster kombiniert mit den FarbverlĂ€ufen und ÜbergĂ€ngen finde ich richtig toll. ZusĂ€tzlich steht dir blau sehr gut 🙂
    Liebe GrĂŒĂŸe
    Katharina

    1. Danke! Ja ich bin auch froh, dass das Experiment so gut ausgegangen ist. Den Schnitt von einer Bluse fĂŒr dĂŒnne Webstoffe auf einen Strickpulli zu ĂŒbertragen, war ein bißchen gewagt.

  5. Mit diesem Shirt hast du quasi das Meer immer bei dir – wunderschön, auch die Fotos! Danke auch fĂŒr die ausfĂŒhrliche Beschreibung zum Garn, ich bin schon lĂ€nger auf der Suche nach einem schönen Baumwollgarn fĂŒr einen Pulli und dieses klingt perfekt.
    Liebe GrĂŒĂŸe von Doro

  6. Diese Farben liebe ich auch – und der Freestyle-Pulli steht dir wirklich gut! (Es ist zwar immer ein Risiko, aber ich finde, es fĂŒhlt sich einfach gut an, wenn man dann ein Unikat tragen kann). Gut ĂŒbrigens und sehr weise, dass du nicht den Overlocker verwendet hast, um die Seiten zu versĂ€ubern. Das habe ich einmal versucht und es endete in einer absoluten Katastrophe: die Maschine konnte das Gestrick nicht richtig transportieren, es gab ein totales Geknuddel, und ich konnte den Pulli wegwerfen. Das wĂ€re in diesem Fall viel zu schade gewesen – nach der langen Entstehungszeit und den vielen Gedanken, die du dir dazu gemacht hattest.

  7. Bei so stimmungsvollen Fotos bekomme ich Sehnsucht nach Meer. Eine gute Idee, diese Stimmung in einem Top einzufangen. Es ist Dir super gelungen, besonders die letzte Kombination gefĂ€llt mir sehr! Ich habe das Strickzeug im FrĂŒhjahr auch weggepackt und hoffe nun auch, dass die Motivation wieder kommt. Ein Post wie dieser kann dabei hilfreich sein. Danke und liebe GrĂŒĂŸe Manuela

  8. Aaaah, diese Fotos sind einfach toll! Ich war noch nicht dort, mich schreckt der Ruf, aber zum Tegernsee fahre ich ja auch. Der Pulli ist toll geworden! Ja, manchmal ist der ganze Schwung weg, wenn Projekte lange liegen bleiben. Bei den Burda-Bildern musste ich schmunzeln. Ist mir aber auch schon aufgefallen, dass Schnitte zwischen burda easy, Katalog und burda style hin und her geschoben werden. Keine Ahnung, ob das frĂŒher schon so war, aber ich finde es nicht schlimm. Liebe GrĂŒĂŸe Christiane

    1. Ja, ĂŒber die vielen Porsche muss man großzĂŒgig hinwegsehen… 😉
      Schlimm find ich das mit den Schnitten auch nicht, ich fand es nur lustig, liegt doch auch schon fast ein Jahrzehnt dazwischen – und ich bin immer noch up-to-date mit meiner Hose!

    1. Hingewurstelt im Sinne von – mit Augenmaß gestrickt, keine genauen Zahlen berechnet oder notiert, am Ende war mein Vorderteil oben ein paar Maschen schmaler als das RĂŒckenteil… das geht professioneller aber dem Ergebnis tut es keinen Abbruch.

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