Ich melde mich zurück aus dem Off! Das Jahresende hat mich mal wieder geschafft. Der berühmte Jahresendzeitstress hatte voll zugeschlagen und ich brauchte dringend eine Pause. Ich hatte das Glück, den Jahreswechsel im sonnigen Südportugal verbringen zu dürfen ( ganz ohne Nähmaschine dieses Mal), relaxt ins neue Jahr zu starten und dabei meine Zellen mit Sonnenstrahlen aufzuladen. Wunderbar.
Mein erstes Nähprojekt für 2019 liegt schon fast fertig im Nähzimmer, aber erstmal schauen wir uns doch nochmal an, was ich in 2018 alles fabriziert habe.
25 Kleidungsstücke für mich, davon 4 gestrickte Werke (dürfen die eigentlich überhaupt prämiert werden bei den „Sewing“ Oscars?) Ich habe also eine Hand voll weniger produziert als letztes Jahr und als Teilnehmerin von #2018DIYDontBuy habe ich durchgehalten und NICHTS außer Socken, Schuhen und Unterwäsche neu gekauft. Aber ich habe mich im Dezember noch ans Thema „BH Nähen“ gewagt und einen Lingerie Nähkurs besucht, dazu möchte ich aber gern noch einen eigenen Beitrag machen demnächst.
Meine Preisträger:
01. Beste/r HauptdarstellerIn – das liebste bzw. am häufigsten getragene Kleidungsstück
Die Jogginghose. Ganz klar, die ist so saubequem und aus so nem kuscheligen Sweat – es wird wohl noch eine davon geben müssen.
02. Beste/r NebendarstellerIn – das am besten zu kombinierende Kleidungsstück
Die schwarzen Culottes, im Sommer rauf und runter getragen und mit allem kombiniert.
03. Beste Regie – die aufwändigste Verarbeitung bzw. die technischste Herausforderung
Harriet Lumberjacket. Ein echtes Mammutprojekt, die gelbe Bikerjacke von Named Clothing.
04. Bester Schnitt – das Lieblingsschnittmuster
Nipa Top von Damar Studio – in meinem Kopf und meiner Restekiste sind noch 2-3 Varianten die genäht werden wollen!
05. Bestes Drehbuch – die beste Anleitung bzw. das beste Ebook
Dieser Oscar geht an den Herrera Coat – ebenfalls von Damar Studio.
Damar ist noch neu im Schnittmustergeschäft, aber macht das sehr sehr professionell und ihre Schnitte haben das gewisse Extra. Das E-Book des Mantels hat Step-by-Step Zeichnungen und Erklärungen, da kann man gut folgen. Außerdem bietet Sie auf facebook dazu eine Nähgruppe an, in der man Fragen stellen und sich austauschen kann. Was soll da noch schief gehen?
06. Ehrenoscar – das schönste für jemand anders genähte Kleidungsstück
Die Baby Kollektion für meine Nichte. Hatte ich euch hier auch noch gar nicht gezeigt, also bitte:
Die wunderschönen Bügelmotive habe ich in Japan gekauft. Ich habe mindestens 1h gebraucht, um mich zu entscheiden welche ich nehme, es gab nämlich eine ganze Wand voll und alle einfach nur schön! Und ja, das ist eine kleine Eule auf der Mütze. Mit Knopfaugen… (engl. Freebook) <3
Die Kleine ist wohl aus den meisten Sachen schon wieder raus gewachsen und kriegt deshalb bestimmt demnächst wieder neue.
07. Beste Kamera – die schönsten Bilder von eurem genähten Werk
Die Rückenansicht von meinem geringelten Top mit Rüschen find ich einfach super.
08. Beste Visuelle Effekte – nach Belieben interpretierbar 😉
Die chaotische Dip Dye Färbeaktion. Leider ist mir mit dem Teil im Herbst ein Malheur passiert. Es hing nach der Handwäsche zum Trocknen im Garten über einem Stuhl und ist da unbemerkt runtergerutscht – leider hat es dann auf dem Laubboden gelegen und darauf hats dann tagelang geregnet – und nun ist es völlig fleckig. Da hilft wohl nur nochmal färben. Ganz schwarz. 🙁
09. Bestes Kostümdesign
Mit Verkleidung kann ich nicht dienen. Ich möchte an dieser Stelle statt dessen das Copycat Komplett-Outfit hervorheben, das ich für die Refashioners Challenge „Inspired by“ gemacht habe.
10. Bester Dokumentarfilm – habt ihr ein tolles Tutorial im Bereich Kleidung nähen erstellt dieses Jahr?
Nein. Aber ich habe im Frühlingsjacken Knit Along ausführlich erklärt, wie man eine Jacke strickt, wenn man das Strickmuster nicht verstehen kann. 😉
11. Goldene Himbeere (Anti Oscar) – der größte Reinfall
Ha! Ja das hätte wunderbar die Shorts werden können. Aber ich hab mich ja aufgerafft und sie so abgeändert, dass ich dieses Jahr keinen – wirklich keinen Kandidaten habe.
Mein Fazit: ich bin überaus zufrieden mit meinem Nähjahr 2018. Ausnahmslos schöne Kleidungsstücke sind in meinen Kleiderschrank gewandert und alle werden gern getragen. Im Moment kann ich mir auch gar nicht vorstellen, dass ich mal wieder das Bedürfnis haben werde, irgendwo „Shoppen“ zu gehen. Die einzige echte Versuchung im letzten Jahr war ein Flohmarktbesuch, bei dem es eine ganz hochwertige, weiche, blaue Lederjacke zum Schnäppchenpreis gab, die mir auch noch perfekt gepasst hat. Zum Glück hab ich meinen No-Shopping Plan aber durchgezogen. Denn gebraucht hätte ich diese Jacke sowieso nicht.
Was ich noch nicht so gut unter Kontrolle habe, ist das ungeplante Stoffshopping. Ich hab mich zurück gehalten, trotzdem sind wohl mindestens so viele Stoffe in meinen Fundus gewandert, wie ich vernäht habe, eher mehr. Da muss sich noch was ändern. Oder ich muss mehr nähen – aber das endet auch nur wieder in zu viel Kleidung. Ein Dilemma.
„Collecting Fabric and Sewing are two different hobbies“
Diesen Satz habe ich zuletzt öfter auf Instagram gelesen. Das ist wohl so.
Für 2019 nehme ich mir daher nichts anderes vor wie letztes Jahr – auf meinem Weg weitermachen, aber noch besser darauf achten, mich nicht immer wieder von Sales, Schnäppchen und Lagerverkäufen verführen zu lassen. (Vornehmen kann man sich´s ja, oder? ;-))
Zum ersten mal habe ich die „make nine“ challenge auf Instagram mitgemacht und – damit meine guten Vorsätze wahr werden – einige Ufos auf die To-Do Liste gesetzt, sowie Projekte, für die schon Stoff und Schnitt parat liegen. Ich freu mich schon!
Verlinkt: Sewing Oscars 2018, #2018DIYDontBuy #afterworksewing #sewlala
Ja, jedoch ist der Kleiderschrank besser für den Sommer ausgestattet als für die kalte Jahreszeit. Aber daran arbeite ich gerade 😉
Einen schönen Kleiderschrank hast du dir genäht. Und den Sew-Oskar kennen ich noch gar nicht.
LG, Heike
Wow, einfach Klasse! Auch deine Farben passen immer zu dir .
LG
Christine
Vielen Dank Christine! Bei den Farben weiß ich inzwischen, was mir steht und was nicht so. Zum Beispiel ist rot nicht so meins…